Samstag, 9. Januar 2016

Weihnachten raus - Fasching rein (inkl. Zeitreise)

Ich habe es schon oft geschrieben, ich bin echt ein Faschings-Muffel.

Irgendwann zwischen Kindheit und Mama sein ging mir der Spaß daran verloren. Aber als Mutter ist man dann natürlich wieder mitten drin im Hellau und Allez Hopp hier in Bad Kreuznach wenn die Kinder Faschingsverrückt sind.



Ich habe mal in den alten Bildern gewühlt aus meiner eigenen Faschingszeit, alle Kostüme, bis auf die letzten drei, hat meine Mutter selbst geschneidert und die Jeans hatte ich dann selbst gepimpt, wobei man dem Begriff damals sicher niemals benutzt hätte, hahah.
Zusätzlich frage ich mich, warum um alles in der Welt in den 70ern Bilder orange wurden? Das erste Bild ist noch aus den 60ern (puh, ich bin alt) und da war weiß noch weiß und nicht orange, reicht doch, dass unsere Tapeten diese Farbe hatten.
Und ihr seht, dass ich früher schon immer "etwas" kleiner war, das Mädchen auf den "Tanz-Bildern" war in meiner Klasse und nur ein paar Monate älter und nicht Jahre....



Jetzt komme ich auch aus einer Gegend in der Pfalz, wo man nicht so verrückt auf das bunte Treiben ist, Kindermaskenball, ja, mal ne Kappensitzung, klar, aber richtig große Vereine findet man selten. Dafür muss man ein paar Kilometer Richtung Kaiserslautern oder in die andere Richtung ins Sarland fahren.

Hier an der Nahe, nur 12 Kilometer vom Rhein weg liegt es allerdings in der Luft und unser kleiner Ort mit 2.500 Einwohnern hat einen Karnevalsclub mit vielen Tanzgruppen, keine Frage, dass die tanzverrückte Louisa dort Mitglied ist, naja, eigentlich ist es eine Familienmitgliedschaft und so sind wir so wie die Jungfrau zum Kind zum Fasching gekommen.....

2008 - Louisas erster Kindermaskenball
mit noch nicht ganz 2 Jahren steht sie begeistert auf der Bühne und tanzt und feiert


Dieses Jahr ist eine kurze Saison. Man könnte ja jetzt sagen "Was ein Glück", allerdings führt das dazu, dass Weihnachten direkt, aber wirklich ohne Pause in die 5. Jahreszeit übergeht.

Hier im Haus war noch alles weihnachtlich geschmückt und die Geschenke standen noch hier und hatten ihren Platz noch nicht gefunden, da ging für Louisa das Funkemariechentraining wieder los.
Vielleicht ganz praktisch, dass sich bis zum letzten Tag keine Weihnachtsgefühle bei mir eingestellt haben, dann ist der Schnitt nicht ganz so heftig.


2009 - Frau Königin gibt sich die Ehre
natürlich nicht nur auf dem Kindermaskenball, sondern auch im Kindergarten
und beim Kinderturnen, hier geht nichts ohne (sogar Ballett nicht)
in dem Jahr war ich hochschwanger mit Jolina und klar, dass ich überall mit musste
und sie hat den Lärm schon früh genug mitbekommen um es toll zu finden




Der Januar startet bei uns also mit noch mehr Terminen als das alte Jahr geendet hat.
Da sind die Faschingsauftritte der Tochter und dazu die Proben, die üblichen Termine nehmen natürlich keine Rücksicht und dazu kommen dann noch geballt diesen Monat die Info-Abende und Schnuppernachmittage an den in Frage kommenden weiterführenden Schulen.
Wir schaffen es dieses Jaher nicht mal zu Omas Geburtstag, denn da ist Schnuppern an Louisas Wunschgymnasium, am Tag darauf Auftritt bei einer Kindersitzung und danach dann wieder der übliche Wochenirrsinn.

2010 - Noch kein Jahr alt rockt Jolina den Spielkreis
natürlich auch mit verkleiden und Hellau
wir sind hier eben in einer kleinen Hochburg





Am 30. Januar steigt hier schon die große Sitzung im Ort und Louisa fiebert dem schon entgegen, darf sie doch dieses Jahr das erste Mal auch bei der großen Sitzung mit ihrer Partnerin als Funkenmariechen tanzen und dann sogar mit der Präsidentengarde auf der Bühne stehen.
Dann hat sie 20 Minuten zum umziehen und neu frisieren und schminken, dann steht sie mit der Showtanzgruppe auf der Bühne, das ist jedoch kein Stress für sie, sie liebt es, das ist ihr Leben.
Manchmal frage ich mich wo sie das her hat.

2011 -
Wir haben zwar auch einige rosa Prinzessinenkostüme hier rum fliegen,
doch Euch fällt sicher auf, dass ich mich meist gegen rosa entschieden habe.
Was alle anderen machen fand ich schon immer langweilig.


Es könnte auch ein Grund sein warum ich den Fasching/Karneval nicht mag.
Ein Datum an dem sich alle plötzlich daneben benehmen, sich betrinken und sich was trauen. Dafür brauche ich kein Datum im Kalender und kollektive Besäufnisse waren noch nie meins, das kann ich auch ganz alleine und dann eher aus Versehen, weil der Sekt so lecker war und nicht mit Vorsatz.


2012 - wurden die Weichen endgültig gestellt,
Louisa hatte ihren ersten Auftritt, damals noch in der Bambinigarde des Nachbarorts





Ich sollte dringend die vorhandenen Kostüme mal durchsehen, nicht dass wir dann da stehen und alles ist zu klein.
Natürlich haben wir auch Kostüme die nicht mehr passen und noch gut in Schuss sind - die habe ich mal bei ebay eingestellt: klick (wahrscheinlich werden das noch mehr)
Letztes Jahr war Jolina etwas schüchtern beim tanzen, mal sehen wie es dieses Jahr wird.
Der Lärm macht ihr auf jeden Fall nichts aus, ihr kann es gar nicht wild, laut und turbulent genug sein.

2013 - Die ersten Gardeauftritte im Ort





Straßenfastnacht gibt es auch bei uns.
Am Altweiberfasching gibt es in Bad Kreuznach den Käfig voller Narren. Der Käfig ist inzwischen notwendig, weil es zu schlimm wurde in der Stadt, jetzt wird die Innenstadt einfach eingezäunt und es wird beim Eingang kontrolliert, inzwischen Alkoholfrei und dieses Jahr, zwar umstritten, aber wahrscheinlich nötig erst ab 16 erlaubt.

2014 - Inzwischen tritt Louisas Tanzgruppe auch in Bad Kreuznach auf

Wir tun uns da lieber den Umzug an, der Samstags durch die Stadt geht und bei uns "Narrenfahrt" heißt. Nichts für Jolina, da geht es auch am Rand etwas zu wild zu, also etwas rücksichtslos und ältere "Damen?" schubsen Kinder zur Seite um an Bonbons zu kommen oder anderen Krimskrams der geworfen wird.
Inzwischen ist leider Vorschrift, dass an jedem Rad von Zugwagen ein Ordner mit läuft weil es in einem Nachbarort zu einem bösen Unfall kam. Der Nachteil für kleinere Vereine ist dann, nicht genug Personen zu haben um die großen Wagen zu sichern und gleichzeitig noch verkleidete Gruppen zu haben.
Auch wenn Louisa ja schon ein großes Mädchen ist hatte ich Angst um sie, wenn von hinten nachgedrängt wird und direkt vor einem die schweren geschmückten Laster fahren. Als Kind empfindet man das aber nicht so und deshalb werde ich mich auch 2016 auf die Straße stellen, im Gruppennzwang abwechselnd Hellau oder Allez Hopp schreien, welcher Verein was schreit habe ich als Zugezogene noch nicht kapiert, einfach mit machen, dann klappt es schon mit dem "Frohsinn"










Ich bin wirklich mal gespannt wo mich das bunte Treiben in den nächsten Jahren noch hinführt und ich hoffe es wird für Deutschland eine unbeschwerte Zeit des Feierns, dass man dem Terror die Stirn bietet und sagt "Nein! Wir leben unser Leben so wie wir das für richtig halten und wer das nicht gut findet soll es in seinem Land anders machen. Wir sind wir und das ist gut so!"
Man hat versucht uns schon zu Jahresbeginn die Unbeschwertheit zu nehmen, die Unschuld der Ausgelassenheit beim Feiern und gerade das ist schon alleine für mich als Faschingsmuffel Grund genug meine Narrenmütze auf zu setzen, raus zu gehen, und denen, die das nicht mit ihrer Ideologie vereinbaren können eine lange Nase zu drehen.

2015 - Der Beginn als Funkenmariechenduo
und das Jahr als plötzlich viele Eikönigen Elsa im Saal waren, aber nur eine Anna (Jolina)









1 Kommentar:

  1. Hi! Obwohl auch ich "ein Kind des Ruhrgebiets" und somit in der Nähe des Rheinlands aufgewachsen bin, bin ich seit je her ein Karnevalsmuffel. Es gibt Fotos von meinem ersten Karneval im Kindergarten (1993...lange her.....) da bin ich als Minimaus verkleidet und habe vom Heulen verwischte Schminke im Gesicht :-D.....
    Und MAssenbesäufnisse mag und mochte ich noch NIE!!!!!

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