Freitag, 14. August 2015

Der Tiergarten Worms

Manchmal hat man ja verrückte Ideen.
So dachte ich urplötzlich, ich könne doch in den Ferien der Mädels etwas mit ihnen unternehmen, auch ohne Papa. Das machen doch schließlich andere auch.

Im Tiergarten Worms waren wir tatsächlich 2010 das letzte Mal, da konnte Jolina noch nicht laufen und Louisa war noch jünger als Jolina jetzt, die Bilder findet ihr hier: klick

Der Tiergarten Worms ist ein kleiner aber feiner Tierpark, ideal auch für ganz kleine Kinder und gerade deshalb dachte ich, das muss doch auch mal gehen mit uns drei Mädels und zwar ohne Buggy, denn ich finde es nicht okay eine Sechsjährige die sehr gut weglaufen kann in eine Karre zu setzen.

Wann soll sie es denn lernen wenn nicht jetzt?
Wenn Jolina 12 ist und immer noch nicht hört habe ich verloren.

Daher war es mir wichtig meine letzten Kraftreserven zusammen zu nehmen (und die sind in Ferien ja wirklich fast aufgebraucht) und diese Aktion einfach mal durch zu ziehen.


Kommt also mit uns in den Tiergarten Worms.
Nehmt Euch vielleicht vorher noch ne Tasse Kaffee und einen bequemen Stuhl, denn es wird länger heute, auch wenn der Besuch, dann doch kürzer war als geplant.

Die Parkplätze liegen herrlich im Schatten und wir waren recht früh da, denn zuviel Leute findet keiner von uns wirklich angenehm, dann doch lieber früher aufstehen, so ging es sogar Louisa, die inzwischen gerne mal etwas länger schläft, sie wird eben groß.


Begrüßt wurden wir von diesem bunten Gesellen, Jolina wollte sich jedoch nicht für ein Foto neben ihn stellen, sie sagte sie hätte Angst. Okay, klein ist er ja gerade nicht.




Die Enten wurden aber freudig von Jolina begrüßt, vor denen hatte sie keine Angst und wir waren wohl die ersten, die da mit einem Karton Tierfutter vorbei kamen, da kann man ja auch mal freundlich schnattern.

An diesem Morgen hat übrigens Jolina das aller erste Mal einen ganz konkreten Kleiderwunsch geäußert und auch Vorschläge meinerseits verneint. Wer mich kennt weiß, dass ich normalerweise meinen Willen den Kids in Kleiderfragen recht stur aufdränge, doch ich wollte mal sehen was kommt.

Also zuerst wurde "Kleider - pink!" gefordert und als ich dann ein Kleid in rosa raussuchte kam: "kein Kleid - Hose!" Wow, Jolina wird wirklich groß.


Kurz nach Herrn Pfau, kam übrigens Frau Pfau mit ihren 3 Kleinen vorbei. Jolina war das allerdings Wurscht, die war schon auf dem Weg zu den Affen und so blieb mir nur kurz Zeit für Fotos und mich zu wundern, dass die Küken ja auch schon so ein Krönchen auf dem Kopf haben.




Durch die Glasscheibe sind die Tiere vor Jolina sicher, wie praktisch. Oder war das umgekehrt gedacht?









Warum musste der süße Kleine (übrigens das einzige Baby in der Affenbande) genau an dieser Stelle der Scheibe so süß rausschauen? Na ja, wir übersehen das einfach mal.


Wer jetzt denkt Jolina hätte lange Spaß daran gehabt sich die Affen anzusehen der täuscht sich. Sie hat einfach Hummeln im Hintern und gar keine Zeit und Lust  wirklich etwas in Ruhe zu beobachten, bzw überhaupt zu bemerken. Ich glaube sie hat ganz oft gar nicht bemerkt, dass da Tiere hinter den Gittern waren.
Bei den Affen war das zwar so, aber sie hatte keinen Spaß daran, so schade.


Durch diesen Tunnel ist schon Louisa geflitzt, inzwischen fand sie es recht unbequem da drin, musste aber noch mal rein, dazu aber später.



Dann entdeckte Jolina den Spielplatz, hätte ich gerne vermieden, doch wenn das Kind immer vorne weg rennt hat man wenig Steuerungsmöglichkeit.



Ich konnte sie jedoch überreden weiter mit uns zu gehen. Die Vogelvoliere  kannten wir noch gar nicht und ich entdeckte sofort den Lachenden Hans, der jedoch heute ganz still war.



Zwischen all den süßen Wellensittichen kam ich wieder zu dem Schluss, dass ich mich damals nicht zu dem Nymphensittich hätte bequatschen lassen sollen.





Louisa fand es ganz toll zwischen den ganzen Flattermännern, Jolina war es nicht geheuer und sie meinte wieder sie hätte Angst.



Zu den Vögeln von Down Under gehören natürlich auch ein paar Bodenbewohner von dort. Eine wirklich schöne Neuerung im Park.



Heute hatten wir Glück und sahen sogar einen der Wölfe, doch auch der war Jolina nicht spannend genug.


Die Waschbären animierten Jolina dann zum hochklettern, was natürlich nicht gewünscht ist, denn das Gehege ist mit Strom gesichert.




Beim Streichelgehege erklärte Louisa Jolina dann wie man Tiere richtig füttert, mit flacher Hand


machte sie richtig gut und mit Engelsgeduld.


Ich muss jedoch nicht extra erwähnen, dass Jolina Tiere danach wieder wie bisher mit spitzen Fingern fütterte. Aber ein Versuch war es wert und die Tiere waren zum Glück vorsichtig, bei einem Pferd müsste ich dann aber schnell einschreiten.



Vielleicht sollte ich die Tiere im Streichelgehege mit Schild um Jolinas Hals warnen, dass sie sehr aufdringlich sein kann und alles umarmt, und zwar so fest sie kann, was ihr zwischen die Arme kommt. (Wer oben gelesen hat sieht, dass vor der Aufdringlichkeit der Ziegen gewarnt wird)






Eine kurze Pause hatte ich an diesem Spendenteil, das fand sogar Jolina spannend und schickte mein Kleingeld sehr geschickt auf die Reise in den Trichter.



Die kleinen Ferkel wurden wieder mit keinem Blick gewürdigt.



Und aaahhhhh!!! das sah ich erst auf dem Bild, Jolina streckt den Arm durch das Gitter, wie kommt die überhaupt da durch?



Vor diesem Gehege standen wir vor 5 Jahren auch, ich suche jetzt doch mal ein Bild aus dem alten Blogbeitrag.



Jolina an gleicher Stelle 2010
Bild aus der Anfangszeit des Blogs





Bei diesem Bild kam ich dann auf eine Idee, hihi.



"Louisa dreh dich mal um, dann sieht es aus als hättest du ein Geweih."


Dann wurde der Spielplatz von der anderen Richtung geentert, allerdings ohne Ausdauer an einem Gerät, ich hätte mich so gerne mal einfach nur auf eine Bank gesetzt. Einfach mal ein Loch in die Luft geguckt und meine müden Knochen etwas sortiert.



Zwischendurch war Jolina schon wieder um die Ecke gebogen und Louisa ging sie holen, sieht friedlich aus, das war aber erst nach dem Gezeter und dem Protest und Louisa sie ein Stück getragen hat.



Dann ging es los mit "Hause" wahrscheinlich war Jolina müde oder hungrig, doch ich wollte im Park nichts essen, zu viel Angst habe ich vor Wespen.
Angst ist vielleicht das falsche Wort, ich bin recht panisch was meine Kinder betrifft, vor allem Jolina. Sie wurde zum Glück noch nie gestochen, doch ich weiß daher auch nicht wie sie reagiert und beim Essen könnte es schnell zu spät sein durch ihre Reizverzögerung und sowieso schon "küssende Mandeln" Ja, ich gebe zu, auch wenn ich sonst bei vielem tiefenentspannt bin, Wespen machen mich zum Nervenbündel.

Louisa wollte unbedingt noch zu den Schildkröten und ich für kleine Mädchen (warum musste ich heute Morgen auch Kaffee trinken?) doch Jolina fand den idealen Platz für einen Sitzstreik.
Das war dann der Moment wo Louisa in den Tunnel musste, arme große Maus, sie hatte sich den Tag auch anders vorgestellt.



Bockend und schreiend besuchten wir dann noch die Schildkröten und ihre Freunde im Exotenhaus.




Wenn sich manch einer fragt warum ich oft als Begleitperson umsonst oder vergünstigt in solche Parks komme kann es evtl. ein bisschen nachvollziehen. Natürlich könnte man eine Sechsjährige auch noch nicht alleine in den Zoo gehen lassen, aber dermaßen beaufsichtigt müsste sie nicht werden und im Prinzip ist bei solchen Aktivitäten immer einer von uns 100% mit Jolina beschäftigt und voll gefordert.



Nicht alle Kinder mit Down Syndrom sind so, natürlich nicht, jedes ist anders, aber Jolina ist so und sie kann einem an solchen Tagen schon den letzten Nerv rauben.

Daher war ich fast froh nach 2 Stunden wieder dem Ausgang zuzustreben, auch wenn ich 3 bis 4 Stunden eingeplant hatte, damit sich die Fahrt nach Worms auch lohnt.


Trotzdem bin ich froh, den Ausflug gewagt zu haben und vielleicht ist es das nächste Mal auch schon ein bisschen einfacher, oder eine andere Tagesform macht es zum Spaß für alle.

Natürlich könnte ich diesen Blogpost nicht unbedingt als Werbung für ein Kind mit Down Syndrom einer Schwangeren unter die Nase halten, doch ganz ehrlich, Kinder ohne Extrachromosom können auch ganz schön anstrengend sein und dann kommt man nicht mal umsonst in den Tierpark. Hahaha.




Jolinas Welt zeigt das Leben wie es ist, ganz ohne Glitzer, Einhörner und Regenbögen, sondern so wie es ist und manchmal ist es eben ein bisschen schwierig, doch auch nicht unmöglich.

Wir werden demnächst mal versuchen einen Babysitter für Jolina zu besorgen, der sich um sie kümmert und somit für den Rest der Familie den Aufenthalt angenehmer macht. Bisher haben wir das immer nur genutzt wenn wir unterwegs waren, doch auch in solchen Situationen müssen wir lernen uns Entlastung zu holen einfach um diese wertvollen Kraftreserven zu schonen.



2 Kommentare:

  1. Wie konntest Du da überhaupt noch so schöne Bilder machen? Ich bin grad mittendrin in Eurem Ausflug. Ich dachte auch ganz naiv ich könnte mit Agnes doch mal alleine und mit ihrem Puppenwagen bei uns in die "Stadt" gehen, sie läuft ja jetzt ganz gut und schiebt ihre Puppe herum..ZUHAUSE ! ..ich hab den Bäcker, Metzger, andere Leute und vorallem die Autos nicht eingeplant. Der Wagen flog auf die Straße, sie lief in den Metztgerladen, in die Buchhandlung, Sitzstreik da wir nix gekauft haben, Puppe raus, wieder rein, Stühle umstellen bei der Eisdiele, laufen in die andere Richtung, Endergebnis: ich hab nach 1h aufgegeben allein nach Hause zu kommen, mit letzter Kraft bin ich in unsere Wirtschaft und bat meinen Mann uns heimzufahren :-D ...das nächste Mal teste ich das in einem weeeiiiitläufigem Park....liebe Grüße!

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    1. Oh ja, das kommt mir bekannt vor, ich werde Jolina auch so lange vorne in den Sitz des Einkaufswagen stopfen bis sie nicht mehr durchgeht :D und selbst damm ist einkaufen mit ihr die Hölle (für mich und alle anderen im Laden, hihi)
      Bilder mache ich inzwischen fast aus der Hüfte, 9 Jahre Übung, louisa ist ja auch nicht gerade pflegeleicht ;-)

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